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Urlaub 2019

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Standorttreu fahren wir auch dieses Jahr im Urlaub wieder nach Matrei in Osttirol, nun erstmals mit unserer neuen ZOE R110 mit 41kWh-Akku, aber nur noch 22kW Ladeleistung. Mal sehen, wie das so klappt.

Im vergangenen Jahr war uns kurz vor dem Urlaub in der alten ZOE Q210 der Inverter ausgestiegen und wir mussten Benzin verbrennen…

Nun aber wieder rein elektrisch!

Ladeplanung

Wegen der maximalen Ladeleistung von 22kW AC brauchen wir die Ladeplanung nicht mehr auf 43kW-AC-Ladestationen zu optimieren. 22kW gibt es praktisch überall.

Weil ich aber gern optimiere, suche ich nach kostenlosen Lademöglichkeiten, die hier & da immer noch zu finden sind. Es geht in der Gesamtbetrachtung unter Einbeziehung unserer Komfortansprüche nicht ganz auf, aber fast. Nicht, dass es viel ausmacht. Wiewohl wir schon auf unsere Finanzressourcen schauen müssen, Pfennigfuchser sind wir nicht. Es ist mehr meinem Ehrgeiz geschuldet. Ehre und Geiz, hm, das ist jetzt aber auch irgendwie… Muss ich nochmal genauer hinschauen gelegentlich.

Spekulatius

Vor drei Jahren hatte ich mal spekuliert, wie sich kleiner 22kWh-Akku plus 43kW-Schnellladung vs. großer 41kWh-Akku plus 22kW-Langsamladung auf Langstrecke machen. Bei mittleren Entfernungen (450km) lagen in meinem fiktiven Rennen beide gleichauf, die 900km-Marke erreichte die ZOE mit großem Akku 40 Min. später als die mit kleinem. Alles unter Idealbedingungen und seeehr theoretisch. Der große Akku brachte wegen der geringen Ladeleistung keinen Geschwindigkeitsvorteil, aber auch keinen gravierenden Nachteil.

Nun ist Gelegenheit, das im wirklichen Leben auszuprobieren. Mit der Q210 sind wir die Strecke schon zwei Mal gefahren. Wobei ich jetzt nicht mit der Stoppuhr auf Reisen gehe. Wir haben Urlaub. Was machen da irgendwelche Minuten?

Wichtiger ist die Frage, wie weit kommt die R110 mit einer Akkuladung auf der Autobahn? Schafft sie bei Tempomat 100 die erhofften 300km?

Die Hinfahrt

Wie immer fahren wir die Strecke (rund 850km) nicht an einem Tag, obwohl das durchaus zu schaffen wäre. Mit Übernachtung wird die Anreise aber viel entspannter.

Friedewald

Im ersten Reiseabschnitt meiden wir die Autobahn ganz und fahren von unserem Dorf Benthe bei Hannover aus gemütlich über Land ohne Zwischenhalt rund 210km zum uns schon von früheren Touren bekannten Schloßhotel Friedewald.

Laden am Schlosshotel Friedewald

Ein Verbrenner blockiert einen Ladeplatz, aber der zweite ist frei. Die Ladung selbst ist kostenlos, die Säule schalte ich mit meiner NewMotion-Karte frei. Seit unserem letzten Besuch hier ist noch eine Tesla-Destination-Ladebox dazugekommen, im Bild links zu sehen.

Während unsere ZOE lädt, genießen wir ein gemütliches Mittagessen auf der Schlossterrasse, schauen einer Hochzeitsgesellschaft zu, spazieren eine Runde im Schlosspark und gedenken unserer 2017 verstorbenen Labradorhündin, die es liebte, im Schlossparkbach zu baden.

Insgesamt halten wir uns hier rund 1:40h auf. ZOE lädt währenddessen 32,3kWh nach.

Von hier bis zu unserem Übernachtungsort Greding sind es noch 302km. Könnte knapp zu schaffen sein, aber wir riskieren nichts und planen einen weiteren kurzen Ladestopp in Oberhaid ein, 178km entfernt.

Ab jetzt fahren wir Autobahn, entspannt mit Tempopilot auf 100km/h eingestellt.

Oberhaid

Auch die Ladestation in Oberhaid gibt Strom kostenlos ab, muss aber ebenfalls freigeschaltet werden.

Als wir ankommen, hängt eine ZOE am linken Anschluss, hat die Ladung aber augenscheinlich bereits beendet. Gut für uns, denn diese Säule teilt die Ladeleistung auf, wenn zwei E-Autos gleichzeitig laden. Ich stöpsele das Ladekabel in den rechten Anschluss ein und starte die Ladung wieder mit meiner NewMotion-Karte. 22kW, alles prima.

Da es regnet, bleiben wir erstmal im Auto sitzen. Als hätten wir was geahnt: Nach 20 Minuten bricht die Ladung mit der Meldung „Anschluss prüfen“ ab. Blöd, wenn man jetzt irgendwo im Restaurant sitzt, sich Zeit lässt, dann zur Ladesäule zurückkommt und feststellt: Mist, das reicht ja noch gar nicht. Die ZOE schickt zwar normalerweise eine SMS, wenn die Ladung abbricht oder beendet wird, aber darauf verlassen würde ich mich nicht.

Die andere ZOE ist inzwischen weggefahren. Ich wechsle kurzerhand auf den nun frei gewordenen linken Anschluss und starte die Ladung erneut. Funzt.

Der Regen hört auf, wir riskieren einen Spaziergang. Als wir zurückkommen, hängt ein Tesla am rechten Ladeanschluss und die Säule füttert unsere ZOE nur noch mit 11kW. Inzwischen hat sie aber insgesamt 18kWh nachgeladen, das reicht nun locker bis Greding.

Merke: Wenn es auf Zeit ankommt, lieber Säulen ansteuern, die ausreichend Anschlussleistung haben, um mehrere E-Autos gleichzeitig mit ihrer jeweiligen maximalen Ladeleistung zu versorgen.

Ein Foto habe ich in Oberhaid leider nicht gemacht. Wäre auch langweilig gewesen.

Greding

Wir übernachten in 91171 Greding. 100m von unserer Pension entfernt gibt es eine 22kW-Ladestation, passend für unser hier erfolgendes Destination-Laden.

Ladestation in Greding
Ladestation in Greding. Langweilig.

Der Ladestrom hier ist nicht kostenlos. Ich habe mehrere Ladekarten verschiedener Anbieter zur Auswahl. Am günstigsten lade ich hier mit meiner Naturstrom*-Ladekarte zum Pauschalpreis von 5,90 €. Sie wird akzeptiert, das Laden klappt.

Um den Ladeanschluss nicht unnötig die ganze Nacht zu blockieren, fahre ich die ZOE nach Ladeende ca. 2 Stunden später von der Säule weg. Inzwischen waren wir essen und haben unsere Unterkunft bezogen. Passt.

Greding ist übrigens ein Phänomen. In dem hübschen alten Städtchen reiht sich eine Pension an die andere und man sieht nur Autos mit Kennzeichen von außerhalb und Leute mit Rollkoffern. Scheint nicht nur für uns ein passendes Etappenziel zu sein.

Garching

Von Greding aus bis Matrei i. O. sind es rund 310km und es geht ordentlich hinauf. Da ist mindestens eine Zwischenladung erforderlich. Die nächste kostenlose Lademöglichkeit ist relativ nah, die übernächste möglicherweise schon zu weit entfernt. Wir entscheiden uns für die nahe. Sie befindet sich am BMW Innovationshaus in Garching bei München, rund 100km entfernt.

Damit sich unser voller Akku bis dahin so weit leert, dass die Ladung dort zumindest noch mit akzeptabler Leistung beginnt, rasen wir mit irrwitzigen 120km/h über die Autobahn und kommen mit ca. 60% SOC an.

So früh am Sonntagmorgen sind wir weit und breit die einzigen mit Ladebedarf. Ladekabel rein in die Säule, funzt, und die Ladeleistung ist auch OK.

Ladestation in Garching
Ladestation in Garching. Total langweilig.

Links und rechts von der großen Ladesäule, die neben dem 22kW-AC-Anschluss auch noch einen 50kW-CCS-Anschluss bietet, sind jeweils noch acht Parkbuchten, jede mit einem 11kW-Ladeanschluss ausgestattet. Cool.

Ladebuchten mit 11kW-AC-Anschlüssen
Parkbuchten mit 11kW-AC-Ladeanschlüssen. Niemand da. Extrem langweilig.

Von hier aus sind es noch rund 210km nach Matrei.

Wegen Staus auf der Autobahn fahren wir wieder über Land: Rosenheim, Kufstein, Kitzbühel, Pass Thurn, Mittersill, Felbertauerntunnel – und hastdunichtgesehen sind wir da. Ohne Stress, mit großzügiger Restreichweite.

Immer wieder toll, nach den Passhöhen beim Bergabfahren der Reichweitenanzeige zuzusehen, wie sie Kilometer um Kilometer zulegt. 🙂

Zwischenfazit

Mit dem großen Akku können wir so lange am Stück durchfahren, dass mir der Hintern vom langen Sitzen weh tut und ich eine Ladepause regelrecht herbeisehne. Die Reisezeit insgesamt verändert sich nicht spürbar. Das Reisen mit der R110 empfinde ich als noch entspannter als mit der Q210. Die wenigen Ladehalte sind zwar etwas länger, aber dafür ist das Risiko geringer, auf eine nicht nutzbare Ladestation zu treffen (defekt, zugeparkt, besetzt) und es ist immer genügend Restreichweite im Akku, um ggf. ausweichen zu können. Mussten wir nicht, umso besser.

Matrei i. O.

In Sachen Ladeinfrastruktur hat sich seit letztem Jahr Erfreuliches in Matrei getan: Zwei öffentliche Ladestationen sind jetzt direkt im Ort verfügbar. Eine mit 2 x 22kW AC am M-Preis und eine mit 1 x 11kW AC am Nationalparkhaus. An letzerer darf kostenlos geladen werden.

Kostenlos Laden am Nationalparkhaus in Matrei i. O.

Laden an kostenloser Ladestation in Matrei i. O.
Kostenlos Laden am Nationalparkhaus in Matrei i. O. 11kW. Tierisch langweilig.

Alle paar Tage, wenn es passt, fahre ich zum Nationalparkhaus und lade ein wenig nach, während ich Besorgungen mache. Ein Besuch der Ausstellung im Nationalparkhaus ist auch unbedingt zu empfehlen.

im Nationalparkhaus Matrei i. O.
Steinböcke im Nationalparkhaus

Die Ladestation am M-Preis nutzen wir nur ein Mal am Tag vor unserer Abreise, um den Akku schneller voll zu bekommen. Hier verwende ich meine TIWAG-Ladekarte und zahle 22ct/kWh.

Ladestation am M-Preis in Matrei
22kW-Lader am M-Preis in Matrei i. O. Gähn.

E-Carsharing

Im Nationalparkhaus kann man nun sogar einen BMW i3 mieten. Sollte dieser gerade den Ladeanschluss blockieren, wenn man selbst dort laden möchte, einfach reingehen und fragen. Falls er schon voll genug ist, wird er dann umgesetzt.

Regenbogen

Regenbogen über Matrei i. O.

Das Foto gibt es leider nicht annähernd wieder: Dieser Regenbogen hatte die intensivsten Farben, die wir je gesehen haben. Er spannte einen perfekten Halbkreis auf, beide Enden berührten den Talboden. Wow.

E-Anfahren am Berg

Ich hab es ja schon jedem erzählt, der nicht schnell genug das Weite gesucht hat: E-Autos in den Bergen sind jedem Verbrenner haushoch überlegen, und zwar nicht nur, was Effizienz und Energierückgewinnung betrifft, sondern auch im Handling in schwierigen Situationen. Eine will ich hier mal schildern, weil ich sie so geil fand:

Wir fahren zu einem hochgelegenen Parkplatz, den wir als Ausgangspunkt für eine Bergtour nutzen wollen. Da wir uns beim Frühstück etwas verquatscht haben, sind wir relativ spät dran und der kleine Parkplatz ist schon voll, als wir ankommen.

Ein paar Meter zurück biegt ein kleiner Waldweg sehr steil vom Hauptweg den Berg hinauf ab. Da stehen schon ein paar Autos am Rand, die ebenfalls keinen Parkplatz mehr bekommen haben. Ich quetsche unsere ZOE erst direkt am Abzweig in eine kleine Lücke, die da noch ist, merke dann aber, dass der Wagen hinter mir so unmöglich ausparken kann. Weiter oben scheint es noch einen besseren Platz zu geben.

Die ZOE steht steil am Hang, Nase bergauf, der Weg ist voller loser runder Steine in der Fahrspur. Gefühlt sind es 30 Grad Neigung. Und jetzt schauen Sie her, Meinedamundherrn: Ich tippe einfach nur gaaanz ganz vorsichtig das Strompedal an, und die ZOE setzt sich trotz ihres Frontantriebs souverän, sanft wie ein Schmetterling, lautlos und ohne dass auch nur ein Steinchen unter den Rädern wegflutscht in Bewegung. Ganz ohne Kupplungs- und/oder Getriebegedöns. Feinst dosierbare Magnetfelder vs. grobschlächtige Gasexplosionen.

Da grinst er wieder, der Elektrofreak. 🙂

Die Rückfahrt

Üblicherweise bleiben wir immer 3 Wochen in Matrei. In diesem Jahr reisen wir schon nach zwei Wochen wieder ab. Wir nehmen an einem Wochenendseminar des chinesischen Qi Gong Großmeisters Zhi Chang Li im Qi Gong Zentrum München teil und wollen anschließend noch Verwandte in Berlin besuchen.

Nach dem Vollladen am Abend vor der Abreise (und zwei Wochen Auf & Ab in den Bergen) zeigt ZOE 348km Reichweite an:

Haar

Wir übernachten in Haar bei München. Eine geeignete Lademöglichkeit ist nur 150m von unserer Unterkunft entfernt und das Qi Gong Zentrum können wir in 20 Minuten zu Fuß erreichen.

Die rund 180km fahren wir wieder abseits der Autobahn und genießen eine schöne Fahrt über Land. Da es in jedem Fall dicke reicht, achte ich gar nicht mehr auf die Reichweitenanzeige. Ich meine mich zu erinnern, dass da nach Ankunft noch über 200km angezeigt wurden. Alpen bergab. 🙂

Wir kommen Freitag Abend an und fahren Montag früh weiter. Sonntag Abend stöpsele ich die ZOE in die Ladesäule am Rathaus ein.

Ladesäule in Haar. Voll langweilig.

Mit meiner TIWAG-Karte schalte ich die Säule frei. ZOE zeigt eine geschätzte Ladedauer von zweieinhalb Stunden an. Das deutet eher darauf hin, dass die Ladesäule hier nur 11kW abgibt. Es kann aber auch sein, dass der Akku schlicht noch zu voll ist und das BMS die Ladeleistung begrenzt. Ich bin zu faul, den CAN-Bus-Dongle herauszukramen und mit CanZE genauer zu gucken. Ist mir auch egal, ich habe ja Zeit. Schlendere gemütlich zu unserer Unterkunft zurück, wir gehen was essen und danach ist die ZOE voll und ich hole sie wieder ab.

Himmelkron

Montag früh geht es wieder auf die Autobahn. Auf dem Weg nach Berlin findet sich in 284km Entfernung eine kostenlose Lademöglichkeit an der Autobahnkirche Himmelkron. Trotz heftiger Regenschauer unterwegs (mit entsprechendem Mehrverbrauch) erreichen wir sie locker, ohne dass ich die eingestellten 100km/h (außer in Baustellenbereichen) reduzieren muss.

Ein Hyundai IONIQ Elektro lädt gerade, schaltet sich aber just vollgeladen ab, als ich mein Ladekabel herauskrame. Perfektes Timing. Vielleicht hätten wir die vollen 22kW auch so bekommen, aber jetzt sind sie uns ganz sicher.

Ladesäule Himmelkron. Laaaangweilig.

Wir gehen was essen und setzen uns anschließend noch eine kurze Weile in die sehr moderne und wie wir beide finden sehr schöne Autobahnkirche.

in der Autobahnkirche Himmelkron

Fahren wir an diesem Tag noch bis Berlin oder schieben wir noch eine Übernachtung dazwischen? Wir entscheiden uns für noch eine Übernachtung. In rund 280km Entfernung gibt es eine gute Kombination aus billiger Pension und nahegelegener Lademöglichkeit.

Eine nicht näher bezeichnete anhaltinische Kleinstadt

Im Internet sehen die Fotos ganz nett aus, aber die billige Pension ist trotz ihres netten Betreibers in real dann doch leicht schockierend. Wie war das mit dem Geiz? Nein, geil ist das hier ganz und gar nicht.

Nun hatten wir aber telefonisch schon reserviert und wollen keinen Rückzieher machen. Das Zimmer ist dunkel und riecht penetrant nach irgendwelchen Duftkerzen und -stäbchen, die Bettwäsche stark nach parfümierten Waschmitteln, die wir zu Hause schon jahrzehntelang nicht mehr benutzen. Unsere Nasen sind da sehr empfindlich geworden. Unfassbar, was so viele Menschen offenbar für Wohlgeruch halten.

Jetzt kommen wir auch direkt aus einem intensiven Qi Gong Wochenende und sind möglicherweise gerade besonders feinfühlig.

In diesem Zustand beschleicht uns auch ein seltsam bedrückendes Gefühl, als wir ein wenig durch die Straßen schlendern und ein Restaurant suchen, während ZOE an der Ladestation steht und lädt. Trotz der schön restaurierten Architektur, der sauberen und hellen Plätze und Wege und der relativ vielen jungen Leute, die wir sehen, will ein latentes Unwohlfühlen nicht von uns weichen.

Niemand grüßt zurück, Männer mit extremer Kurzhaarfrisur, ein paar Teenies mit einem Rottweiler in einem Hauseingang, der auf uns losspringen will.

Es wird noch klarer, als wir in einer Seitenstraße einen SUV stehen sehen, an dessen Heckscheibe in altdeutscher Schrift gewisse Werte beschworen werden, die wir nicht teilen.

Am nächsten Morgen verzichten wir auf das Frühstück und fahren zügig weiter nach Berlin.

Nein, kein Foto der Ladestation. Zu langweilig.

Berlin

Berlin ist ladetechnisch für uns vollkommen unspektakulär: Wir laden an einer Schuko-Außensteckdose bei unseren Verwandten über Nacht. Ich reduziere sicherheitshalber den Ladestrom am Ladeziegel auf 10A. Nach 15 Stunden ist die ZOE wieder voll. Foto? Noch nie ’ne Schukosteckdose gesehen? Gibt nichts Langweiligeres.

Von Berlin aus sind es rund 325km bis nach Hause. Das würden wir vielleicht sogar ohne Zwischenladung schaffen, aber dann mit max. 90km/h. Das ist Quark. Auf diese Entfernung brauchen wir ohnehin eine Pause.

Gut gelegen scheint uns hierfür Barleben bei Magdeburg. Kostenloses Laden am Supermarkt. Perfekt, wir müssen sowieso noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen.

Barleben

Nach guten 180km erreichen wir die Ladesäule am Rathaus, direkt neben zwei Supermärkten. Der Ladestrom wird kostenlos abgegeben, die Ladesäule muss aber freigeschaltet werden. Ich benutze wieder meine TIWAG-Ladekarte. Schütz klickt, ZOE zirpt, wir gehen derweil einkaufen.

Ladesäule in Barleben
Ladesäule in Barleben. 11kW. Überraschend langweilig.

Als wir nach kaum einer Viertelstunde wiederkommen, wundere ich mich über die lange Ladezeit, die noch angezeigt wird. Ich checke mit CanZE, und richtig: Hier fließen nur 11kW von der Säule. Bei GoingElectric war sie mit 2 x 22kW verzeichnet. Da müssten wir noch etwas warten, bis wir genug für den restlichen Heimweg plus etwas Reserve im Akku haben.

Och nö, lieber fahren wir weiter. Es gibt genug 22kW-Ladestationen auf der Strecke, die wir nochmal kurz ansteuern können.

Lappwald Nord

An der Autobahnraststätte Lappwald Nord fahren wir raus. Hier gibt es einen Kombilader mit sogar 43kW-AC-Anschluss. Sagt das Display und sagt GoingElectric. Konnten wir früher voll mit unserer Q210 nutzen. Jetzt wird unsere R110 nur 22kW davon in Anspruch nehmen.

Nett: Auch hier ist das Laden immer noch kostenlos. Die Säule lässt sich ohne Karte oder App direkt am Display freischalten. Meine Liebste holt sich was zu Essen, ich checke derweil auch hier mal mit CanZE die Ladeleistung. Oh, CanZE meint, die Säule gäbe nur 22kW ab. Kann gut sein, viele 43kW-Anschlüsse wurden softwaremäßig gedrosselt, weil es zu viele Ladeabbrüche gab. Mir kann es jetzt egal sein, ein/e Q210-Fahrer/in wird sich ärgern. Ich setze eine Änderungsmeldung an das GE-Verzeichnis ab.

Foto hab ich hier keins mehr gemacht, ich will schließlich niemanden langweilen.

Zu Hause

Für die restlichen 120km bis nach Hause brauchen wir nochmal fast zwei Stunden. Der Verkehr ist sehr dicht und die rechte Spur ist von Berlin bis Hannover und wahrscheinlich noch viel weiter praktisch ein einziger LKW. Wie ein Güterzug, nur dass jeder Waggon seinen eigenen Fahrer und einen Dieselmotor hat. Diesen Irrsinn glaubt einem in 50 Jahren kein Mensch mehr. Hoffentlich schon in 20 Jahren nicht mehr. Ja ja, Opa, LKW auf Autobahnen, gähn. (Langweilig.)

Strecke

Hier nochmal grob die gefahrene Strecke im Überblick:

Urlaubsstrecke 2019

Fazit

  1. Urlaube sind generell zu kurz.
  2. 300km Reichweite sind im Sommer bei Tempopilot 100km/h mit der R110 drin. Witterung und Höhenprofil müssen natürlich passen.
  3. Weniger oft laden zu müssen ist für uns Komfortgewinn, auch wenn die Ladungen länger dauern.
  4. Nach spätestens 250km ohne Pause tut mir der Hintern weh.
  5. Mehr als 300km Reichweite brauchen wir nicht.

*) Dieser Link ist ein Werbelink.

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